Dienstag, 25. Dezember 2007

Tag 8 - "Hoffentlich kotzt bald jemand, sonst wirds langweilig..."

Das war also die zweite Nacht im Zimmer ohne Air Conditioning (wobei wir das nicht wirklich schlimm finden, man soll sich nicht zuviel an diesen AC-Luxus gewoehnen *g*)...gleich um 6:30 gings fuer uns aus den Federn. In dem Moment haben vermutlich die Leute in Deutschland gerade mit ihren letzten Geschenken gespielt oder waren schon im Bett (minus 6 Stunden).

Der Blick aus dem Fenster verhiess heute morgen nichts Gutes: Dunkle Wolken! Und gerade am Tag an dem wir die Bootstour nach "Cham Island" gebucht hatten. Doch die Hoffnung auf gutes Wetter stirbt zuletzt...

(musste gerade kurz um mich blicken: Hier im Internetcafe spielen alle Kiddies immer noch dieses 2D-Online-Rollenspiel...das ist wohl hier das lokale World of Warcraft. Weiter im Text...)

So liessen wir uns also mit einem alten Mercedes-Bus abholen, der auch schon voll mit Vietnamesen und einer Kanadierin (die in Hong Kong lebt und English unterrichtet und deren Hose sehr zu Steffis Belustigung falsch rum angezogen war) besetzt war. Nach einem kurzen Ride durch die Stadt kletterten alle aufs Boot...zuerst war es uns richtig langweilig, den unser Schlachtschiff war ueberhaupt nicht flott. Die Meinung aenderte sich schnell. Sehr schnell. Den der Seegang war dann im offenen Gewaesser recht stark. Uns hat das nichts ausgemacht. Ganz im Gegenteil: In die graue Bootsfahrt kam richtig Leben. Nach den ersten paar Minuten hab ich schon den Spruch "Hoffentlich kotzt bald jemand, sonst wirds langweilig..." abgelassen. Und als haette ich es gewusst...keine zwei Minuten spaeter verlangte eine der Asiatinnen in der anderen Sitzreihe die erste Kotztuete und legte los. Dann folgte die Dritte und Asiatin No. 3 liess nicht sonderlich lange auf sich warten. Die Kanadierin (die direkt hinter ihr sass), hat sich recht schnell weggesetzt. Denn der Wind kam von vorne.


Hinter Steffi wird heiter gekotzt...

In der Hoffnung, dass meine Wuensche ein weiteres Mal erhoeht wurden, hab ich dann gleich laut gesagt: "Na mal sehen, vielleicht fliegt gleich einer ins Wasser...". Nur das ist nicht passiert *g*. Doch allein die Bootsfahrt war den ganzen Trip schon wert. Ihr muesst euch in diese merkwuerdige Situation hineinversetzen: Man faehrt durch wilde Gewaesser, rechts kotzen 3-4 Asiatinnen und werden von den Matrosen mit frischen Packtueten versorgt. Vorne erzaehlt ein selbsternannter "Tourguide" fast ueber die ganze Fahrt lauthals Geschichten auf Vietnamesisch (ueber die dann alle lachen konnten)...das war merkwuerdig, hatte aber das gewisse Etwas. Wir habens genossen.




Zunaechst haben wir dann Halt bei dem einzigen Dorf der Insel gemacht. Voellig verschlafen, very "laid back" wie die Amis sagen. Der einzig englischsprachige Tourguide (den man zu 90% nicht verstanden hat) zeigte uns eine Art Meeresinstitut, dessen Sinn auch wohl keiner wirklich verstanden hat. Voellig beeindruckt war ich aber von den Reisfeldern, die direkt hinter der Stadt angelegt waren...





Man hat hier schon gespuert: Im Vergleich zu Hanoi, Hue und Hoi An herrscht hier ein ganz anderes Tempo. Ruhe und Gelassenheit. Es hatte hier fast schon eine gemuetliche Atmosphaere. Doch nur allzu schnell ging es dann mit dem Boot (nach einer kurzen Schnorcheltour, bei der nur Steffi, ich und die Kanadierin dabei waren - die Asiatinnen waren wohl nicht in the right mood) weiter zu einem wirklich fabelhaften Strand, bei dem sich das Wetter dann auch deutlich besserte. Die vielen Palmen und die Holzhuetten (unter denen uns auch ein kleines Essen serviert wurde) hatten schon etwas paradisisches an sich.



Ok, jetzt kommt ein Insider: (siehe oben) Crysis auf 2650x1920, 128xAA, Highest Monster Detail (und es laeuft fluessig)...
Doch schon nach knapp 2 Stunden Aufenthalt hier wurde der Traum unterbrochen: Einer der Guides hat wohl via Funk die Meldung bekommen, dass ein Sturm aufzieht und wir die Insel verlassen sollte. Tja, und das taten wir dann auch...darum sitzen wir jetzt hier wieder im Internetcafe im wolkenverhangenen Hoi An.

Morgen Abend gehts dann aber erneut auf grosse Reise in den Sueden. 12 Stunden Busfahrt von 18:30 bis 6:30 sind angesagt...Destination: Nha Trang.

Heute Abend werden wir also unser Busticket bestaetigen (muss man immer 1 Tag davor), noch ein wenig Essen gehen und die Stadt erkunden. Hoffentlich ist morgen Strandwetter angesagt, denn Hoi An haben wir durch unsere Radtouren Richtung Strand schon mehr oder minder erforscht...und nach Kultur (hier gibts wohl einige architektonisch interessanten Haeuser) ist uns nach den vielen Tempeln, Zitadellen und Co. im Moment nicht so wirklich.

Unser eigener Weihnachtsmann...





Sandro feilscht um jeden Dong...






Das X-Mas Dinner...

Unser Weihnachtsessen gestern Abend war uebrigens wirklich fabelhaft! Gegessen haben wir direkt am Strassenrand. Dort stehen haeufig einfach kleine Waegen mit zwei oder drei Toepfen (und viel Gemuese, Gewuerze) drumherum. Rings herum sind winzige Tische und billige Gartenstuehle aufgebaut, die hoechstens 20-30cm hoch sind. Ich denke viele Touristen meiden genau diese Essensquellen aus "Hygienegruenden" und verziehen sich dann doch eher in die Restaurants...wir haben uns aber dort reingesetzt und wurden gleich mal von der Bedienung umarmt und wirklich sehr warm empfangen. Serviert werden zwei Gerichte: Chicken Noodle Soup und Cau Dan (oder Cau Dau? Dont remember), was eine bunte Mischung aus Nudeln und sehr viel Gemuese ist. Und hier muss eins gesagt werden: Das Essen war wirklich hervorragend. Besonders das Cau Dan war ein voellig neuer Geschmack, den ich so nicht kannte - doch es war superlecker.

So, wir gehen nun noch ein wenig auf Erkundungstour!

Cheers aus Vietnam,
Steffi und Sandro







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